Südafrika

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Flugtagebuch der AN 2, D - FKMI von Riesa, Sachsen nach Nyala Lodge, Südafrika

Die Strecke - von Riesa/Sachsen nach Valwater/Südafrika.

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1.Tag Samstag, 30.08.2003


Riesa - Mnichovo Hradišt - Pula

Start in Riesa um 08: 05 Uhr Ortszeit bei unfreundlichem und sehr kühlen Wetter (gegenüber den letzten Wochen). Bis Hinterhermsdorf, vor HDO (Grenzüberflug nach Tschechien) verlief der Flug problemlos. In Tschechien lag die geschlossene Wolkendecke auf, so dass der Direktflug nach Mnichovo Hradišt_ abgebrochen werden mußte. Nach einem Orientierungskreis wurde der Flug kurzzeitig über`s Elbtal fortgesetzt, so dass die Landung dann um 09:00 Uhr in Mnichovo Hradišt_ erfolgen konnte. Nach dem Tanken von 1.767 l Avgas habe ich den Flugplan von Mnichovo Hradišt_ über Linz und Klagenfurt nach Pula geschrieben und war dabei, als dieser zum ACC gefaxt wurde, und anschließend das OK vom ACC per Telefon kam. Der Start nach Pula erfolgte dann um 10:10 Uhr von der Piste 25 und trotz max. Beladung hob die AN-2 nach ca. 500 m Rollstrecke relativ zeitig ab. In 2000 Fuß (ft) Höhe flogen wir dann bei immer besser werdendem Wetter in Richtung Süden ab und ab _eske Budjeovice (Budweis) hatten wir dann wolkenlosen Himmel. Beim Grenzüberflug Tschechien/ Österreich gab es keine Funkverbindung zu Prag- ATCC mehr. Deshalb bat ich Linz- Radar den Kollegen in Prag zu übermitteln, dass wir das Tschechische Hoheitsgebiet verlassen haben und jetzt über Österreich fliegen. Dabei stellte sich heraus, dass die Tschechen unseren Flugplan gar nicht an Österreich weitergegeben hatten. Ich versicherte, dass ein Flugplan von mir aufgegeben wurde, und bat gleichzeitig darum, dies an die ATC`s nach Slowenien und Kroatien weiter zu geben. Nach dem Überflug von Linz war eine stärkere Bewölkung vor den Alpen zu erkennen, so dass wir mit dem Steigflug begannen. Bis dahin betrug die Flughöhe ca. 2000 ft über Grund, und wegen der max. Zuladung benötigten wir ca. 1 Stunde um auf 8000 ft zu steigen. Inzwischen hatten wir die Alpen erreicht, waren aber immer noch nicht über den Wolken und es begann eine schwierige Phase bei 7/8 Bewölkung den Steigflug fortzusetzen, um über die Wolken zu gelangen. Dabei ist es uns entgangen, dass die Pumpe, die KS aus dem Reservetank in die linken Flächentanks befördert, eingeschalten war. Dies führte dazu, dass die linken Flächentanks kaputt gingen, ohne das wir es merkten. Nach dem Überflug der Alpen und Klagenfurt mußten wir im Grenzgebiet zu Slowenien ein Regengebiet durchfliegen. Danach folgte eine geschlossene Wolkendecke, die nach Süden hin immer mehr absackte und uns zwang, immer mehr Höhe aufzugeben. Querab Trieste war dann der Himmel wieder wolkenlos bis zur Landung in Pula um 14:40 Uhr. Als wir unseren Standplatz auf dem Flughafen Pula erreicht hatten, kam sofort die Feuerwehr neben unsere AN-2 gefahren, und wir bemerkten dann auch, dass unsere linken Flächentanks kaputt waren. Wir hatten alle Hände voll zu tun, um das auslaufende Avgas abzufangen. Es gelang uns aber, den größten Teil des noch in den Tanks befindlichen Kraftstoffes mittels Eimer und Schlauch in den Reservetank umzufüllen bzw. zu retten. Nun war guter Rat teuer, aber der Zufall half uns, einen sehr freundlichen Piloten mit ca. 6000 Flugstunden auf AN-2 zu finden, der uns bei der Beschaffung von neuen Tanks helfen konnte. Die neuen Tanks wurden uns für den nächsten Tag um 17:00 Uhr Ortszeit versprochen, wo wir sie dann auch pünktlich bekamen.

Bis dahin hatten wir genügend Zeit für den Ausbau der kaputten Tanks und einen ausgiebigen Stadtbummel in Pula, wobei wir das Ausbauen der Tanks noch am Samstag bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt haben. Unser kroatischer Freund und AN- Pilot besorgte uns nicht nur neue Tanks, sondern auch eine prima Unterkunft bei einem Flughafenmitarbeiter (Tankwagenfahrer) in Pula.

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2.Tag Sonntag, 31.08.2003


Pula

Unsere Wirtsleute servierten uns ein erstklassiges Frühstück auf der Terrasse, wobei es an nichts fehlte. Nach diesem Frühstück nutzten wir wieder das Auto des Hausherren, mit dem wir schon am Vorabend zu einem hervorragendem Fischrestaurant gefahren waren, um ins Zentrum von Pula zu gelangen. Nach vierstündiger Stadtbesichtigung ruhten wir etwas aus, um gegen 17:00 Uhr am Flughafen die avisierten neuen Tanks, die auch ganz pünktlich geliefert wurden, zu empfangen. Die vermuteten Probleme, die neuen Tanks durch den Zoll an das Flugzeug zu bekommen, stellten sich dann als nicht vorhanden dar, so dass wir sehr schnell mit dem Einbau beginnen konnten. Als Problem erwies sich dann nur ein aufziehendes Gewitter mit reichlich Regen, was uns eine Zwangspause bescherte. Trotzdem war es uns gelungen, bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 20:00 Uhr mit den Einbau- und Montagearbeiten zum Ende zu kommen.

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3.Tag Montag, 01.09.2003


Pula- Dubrovnik- Kerkira

Obwohl unsere Wirtsleute alle arbeiteten, ist es ihnen gelungen, uns um 7:00 Uhr morgens wieder mit einem hervorragendem Frühstück zu überraschen. Der Schwiegersohn der Familie hatte (wie sich später herausstellte) die Arbeit kurzzeitig verlassen, um uns das Frühstück wieder auf der Terrasse zu servieren. Als wir noch frühstückten, war er schon wieder unterwegs zur Arbeit. Mit dem Auto unseres Hausherren trafen wir gegen 7:50 Uhr am Flughafen ein und konnten das Auto auch gleich an seinen Besitzer zurückgeben. Als nächstes galt es, die neu eingebauten Tanks mit der Kraftstoffzusatzpumpe zu befüllen, und auf Dichtheit zu prüfen. Hier wurden wir vom Schwiegersohn unseres Vermieters betankt. Der Test der Tankanlage verlief positiv, wir hatten gut gearbeitet. Jetzt hieß es, die Abdeckbleche über den Tanks aufzuschrauben und danach waren wir für den Weiterflug gerüstet, d.h. technisch klar. Also blieb vor dem Abflug nur noch der Flugplan zu schreiben. Dazu ging es ins Briefing- Office unterhalb des Towers. Unser Vorhaben, entlang der Adriaküste bis nach Kerkira auf Korfu zu fliegen, wurde von der anwesenden Mitarbeiterin befürwortet und wir konnten im Flugplan ab Pula die Sichtflugroute "Adria 1" mit Ziel Kerkira eintragen. So wurde auch unser Flugplan angenommen und wir starteten um 11:30 Uhr Ortszeit zum Flug entlang der Adriaküste. Der Flug verlief bei herrlichstem Wetter (wolkenloser Himmel) über unzählige Inseln entsprechend der Flugplanroute bis querab Split problemlos. Der Radarlotse erklärte uns dort, dass wir entweder von diesem Punkt über die Adria nach Italien fliegen sollten und von dort dann wieder zurück über die Adria nach Kerkira oder wir müssen vor dem Weiterflug entlang der Küste erst in Dubrovnik zwischenlanden. Weil wir den Umweg über Adria (2x) und Italien nicht fliegen wollten, entschieden wir uns für die ZW in Dubrovnik, die um 14:20 Uhr erfolgte. Aber das erwies sich dann doch als Fehlentscheidung. Beim Briefing in Dubrovnik wurde uns gesagt, dass ein Weiterflug entlang der Adriaküste nicht möglich ist, und es nur über die Adria und Italien nach Kerkira gehen kann. Nachdem wir einen neuen Flugplan von Dubrovnik via Adria- Boindisi- Adria nach Kerkira abgegeben und die zusätzliche Landegebühr für Dubrovnik entrichtet war, erfolgte der erneute Start gen Kerkira um 15:05 Uhr. Beim erreichen des FIR Brindisi zeigte sich der Radarlotse sehr kooperativ und ließ uns über der Adria schnellstmöglich direkt nach Kerkira abkurven, so dass wir auf dem internationalen Flughafen von Korfu um 17:25 Uhr landen konnten. Kurz nach dem Abstellen unserer AN-2 kam auch schon der Tankwagen, der allerdings nach Abgabe von 1000 l Avgas leer war und uns nicht die gewünschten 1200 l geben konnte. Dies war aber für den Weiterflug am folgenden Tag belanglos. Als 1 1/2 Stunden später Stefan sein "Film- Päckchen" endlich bei DHL entgegengenommen hatte, konnten wir ins Hotel fahren und haben, nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten, ein kleines Restaurant für`s Abendessen gesucht. Dieses fanden wir dann ca. 800 m vom Hotel entfernt und es hatte eine Besonderheit. Die Besonderheit dieser typisch griechischen Taverne war der Wirt höchst persönlich. Ein älterer, kleiner und sehr lustiger Mann mit bayrischem Dialekt, den er sich während seiner Ausbildung zum Gaststätten- und Hotelfachmann in diesem dt. Bundesland angeeignet hatte (Hotelfachschule Bad Reichenhall). Er erklärte uns, dass die Auswahl der Speisen aus der Karte nicht so gut sei und es doch besser ist, sich durch einen Blick in Topf und Pfanne selbst davon zu überzeugen, welches das richtige Essen für einen ist. Gesagt, getan und so wählten wir in der Küche aus, was wir anschließend gegessen haben.

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4.Tag Dienstag, 02.09.2003


Kerkira - Iraklion

Nach dem Frühstück fuhren wir gegen 7:30 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen. Dort angekommen, benötigten wir fast 1 Stunde um jemanden zu finden, der uns durch den Zoll zu unserem Flugzeug begleiten konnte. Bis dahin hatten wir mindestens 3x am Schalter von OLYMPIC um Hilfe gebeten und waren zwischendurch auch schon mal am Zoll- Kontrollpunkt. Als wir dann endlich das Vorfeld erreicht hatten, kümmerte sich Uwe und Stefan um die Vorbereitung unserer "Anna" und Nico, Maxl und ich gingen auf den Tower, um den Flugplan zu schreiben. Dabei bekamen wir von der Tower- Crew tatkräftige Unterstützung, so dass dieses Problem recht schnell und gut erledigt war. Ebenso zügig und problemlos klappte auch die Startvorbereitung und der Start zum Flug nach Iraklion. Da es unmittelbar nach dem Start übers Meer (Korfu - Cannal) ging, hatten wir mit der voll beladenen Maschine Mühe, an Höhe zu gewinnen. Nach 1 Stunde hatten wir endlich 3000 ft Höhe erreicht. Der Flug verlief insgesamt ruhig und über dem griechischen Festland half uns Thermik schnell an Höhe zu gewinnen bzw. nach erreichen von 6500 ft dann eine super Geschwindigkeit über Grund zu erreichen. Anflug und Landung auf dem Flughafen Iraklion waren ebenso problemlos und der Tankwagen kam auch sofort, nachdem wir unsere Parkposition am Rande des Flughafens erreicht hatten. Nur Nico bekam dann beim Bezahlen des Benzins Probleme, weil der Tankwart nicht begreifen wollte, dass unsere "Anna" nicht privat, sondern geschäftlich betrieben wird und er nicht berechtigt ist, die Luxussteuer, die Privatfliegern aufgedrückt wird, zu kassieren. Nach eineinhalbstündiger Verhandlung hatte dann Nico auch dieses Problem zu unseren Gunsten geklärt. Nachdem wir dann das Vorfeld mittels Bus schon verlassen hatten und uns im Terminal befanden, entschlossen wir uns, den Flugplan für den nächsten Tag zu machen. Also fuhren Nico und ich mit dem Bus zum Tower, wo uns die beiden Tower- Lotsinnen beim Flugplanschreiben sehr gut unterstützten und wir so sehr schnell und problemlos diese Aufgabe gelöst hatten. Zurück zum Terminal und eigentlich schon bereit für die Taxifahrt zum Hotel stellte Nico fest, dass er seine Tasche im Tower vergessen hatte. Also musste er diesen Weg noch einmal bewältigen und fand seine Tasche schon mit einem Zettel, worauf unser Kennzeichen D-FKMI stand, versehen und zur Übergabe an die nächste Tower- Crew vorbereitet. Nachdem wir alle unser komplettes Gepäck hatten, ging es zum Taxistand. Dort staunten wir nicht schlecht, als sich der Taxifahrer, der als erster in der Reihe stand, sich von der Größe unserer Gruppe und Anzahl unserer Gepäckstücke nicht beeindrucken ließ und uns alle 5 samt Gepäck in seinem Auto (Opel- Omega) beförderte. Ziel dieser etwas eingeengten Taxifahrt war das Hotel "Galaxy", welches uns als Vertragshotel von "Olympic" empfohlen war. Abends wurde nach einem ausgiebigen Spaziergang durch das Hafenviertel von Iraklion in einer gemütlichen Taverne in der Nähe des Hafens gegessen.

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5.Tag Mittwoch, 03.09.2003


Iraklion - Assuan

Da wir an diesem Tag einen sehr langen Flug vor uns hatten, ging es schon um 5:00 Uhr zum Frühstück und 5:30 Uhr waren 2 Taxi für die Fahrt zum Flughafen bestellt. So waren wir schon um 6:00 Uhr am Flughafen Iraklion und hätten sehr zeitig starten können, wenn ich nicht meinen Reisepaß mit dem wichtigen Visaeintrag für Sudan während der Zollabfertigung verbummelt hätte. Statt eines zeitigen Starts gen Afrika begann nun erst einmal eine lange Suche nach meinem Paß. Als dieser nach 1 1/2 stündiger, intensiver Suche an allen Stellen des Flughafens, wo ich ihn möglicherweise hingelegt haben könnte unauffindbar blieb, brach ich die Suche ab und wir starteten dann endlich um 9:05 Uhr von Iraklion zum längsten Flug auf unserem Weg nach Südafrika übers Mittelmeer und die ägyptische Wüste nach Assuan. Vor uns lagen 3:30 Stunden Flug über Wasser und 4:50 Stunden über Wüste. Der Flug über das Mittelmeer war schon ganz schön belastend, aber dann über die Wüste, das war noch viel belastender wegen der Eintönigkeit. Auf der Etappe zwischen Luxor und Assuan dann plötzlich eine Abwechslung. Neben uns ein riesiger Schwarm Störche, ca. 300 in einem Pulk auf dem Weg nach Süden. Nach fast fünfstündigen Flug über endlos scheinende Wüstenfläche dann endlich das glitzernde Wasser des Nils, im Assuanstausee. Der Anflug und die Landung auf der Piste 36 rechts erfolgten ohne Probleme, aber beim Aussteigen aus dem Flugzeug gab es die nächste Überraschung. Wir wurden von 45 ° C Lufttemperatur regelrecht erschlagen. Als weitere Überraschung folgte dann auch gleich das Empfangskomitee von 11 Mann, welches uns freundlich begrüßte und darauf achtete, dass wir ja keinen Schritt in die "falsche Richtung" machten. Auch Stefan wurde unmißverständlich klar gemacht, dass er trotz vorhandener Drehgenehmigung für Ägypten nicht filmen darf, bevor ein zweiter offizieller Vertreter des zivilen Ministeriums anwesend sei. Der Vertreter, der militärischen Behörde aus Kairo war offensichtlich schon da, gab sich aber nicht zu erkennen und somit durfte also Stefan am ersten Tag in Assuan seine Filmkamera nicht in Betrieb nehmen. Als wir dann alle Arbeiten zum Abstellen und Parken abgeschlossen hatten, wurden wir unter o.g. zahlreicher Begleitung im Bus zum Terminal gebracht. Dort mussten wir ca. 1 Stunde wegen der Einreiseformalitäten warten. Dieses Warten war aber sehr angenehm, denn die Marmorhalle des Assuaner Flughafenterminals war angenehm kühl gegenüber der hohen Außenlufttemperatur. Die Klimaanlage lief auf Hochleistung. Nachdem zwei Mann in zivil (angeblich vom Zoll) unsere Taschen durchgesehen hatten, konnten wir immer noch nicht das Flughafengebäude verlassen. Da wir angeblich nur mit 3 Mann Besatzung angemeldet waren, hatten die Einreisebehörde in Assuan auch nur für 3 Personen die notwendigen Marken für das Visum. Nach einer Stunde Warten hatte der Offizier der ägyptischen Grenzpolizei dann die rettende Idee. Wir konnten mit ihm und dem Handlingagenten nach Assuan fahren. In dieser großen Stadt am Nil versuchte dieser Offizier der Grenzbehörde in zwei Banken und einer Poststelle die entsprechenden Wertmarken für die noch fehlenden Visa zu bekommen, was ihm dann auch in der Post gelang. Als wir nun alle mit dem gültigen Einreisevisum für Ägypten ausgestattet waren, ging es nun endlich in das für uns durch AIS Frankfurt bestellte Hotel. Ich schätze, dass ist das beste Hotel in ganz Assuan gewesen. Nach dem Einchecken und etwas frisch machen, ging es dann mit dem Taxi ins Stadtzentrum. Nachdem wir in einem Altstadtrestaurant gegessen hatten und über einen Straßenbasar geschlendert waren, sind wir dann wieder zurück ins Hotel gefahren. Um 23:00 Uhr betrug die Lufttemperatur immer noch 38° C.

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6.Tag Donnerstag, 04.09.2003


Assuan - Khartum

Nach dem Frühstück war der Handlingagent pünktlich um 06:30 Uhr im Hotel und fuhr mit uns zum Flughafen. Die Zoll- und Paßkontrolle dort war unproblematisch. Probleme gab es dann aber dafür bei der Handlingabrechnung und beim Tanken. Die Handlingrechnung war viel zu überteuert. Nach zähen Verhandlungen war es Nico gelungen, diese Rechnung von über 900 auf ca. 600 US $ herunter zu handeln. Noch verschärfter ging es dann beim Tanken zu. Nachdem wir die angeforderten 1500 l Avgas bezahlt hatten, fuhr der Tankwagen (ein uralter russischer MAS vom ägyptischen Militär) vor. Zuerst wurden die Flächentanks befüllt, in denen noch 200 l Rest waren. Als diese Flächentanks voll waren, wir also aus dem Tankwagen genau 1000 l erhalten hatten, wurde uns gesagt, dass wir nun 1500 l Avgas erhalten hätten. Dies stimmte zwar nicht, aber die Soldaten beharrten energisch auf ihrer Aussage, dass 1500 l aus dem Tankwagen abgegeben worden sind. Eine Kontrolle des Zählwerkes am Tankwagen unsererseits ergab, dass dieses Zählwerk gar nicht funktionierte und die abgegebene Menge nach dem Schwimmerstand des Kessels geschätzt wurde. Hier war nun guter Rat wirklich teuer, denn wir wussten genau, dass wir nur 1000 l bekommen hatten und die Soldaten der Tankwagenbesatzung waren fest der Überzeugung, uns 1500 l gegeben zu haben. Glücklicherweise hatten wir den Tankschlauch schon im Flugzeug in den Reservetank gesteckt, so dass der Tankwagen nicht einfach wegfahren konnte. Nach einer einstündigen Debatte, ob 1000 l oder 1500 l getankt worden sind, erschien ein hochrangiger Offizier der ägyptischen Luftwaffe zur Schlichtung. Nachdem wir ihm die Sachlage erläutert hatten, entschied er sehr forsch und nachdrücklich, uns das fehlende Benzin zu geben. Sehr widerwillig schalteten die Soldaten die Pumpe vom Tankwagen ein und gaben uns dann noch 300 l Benzin, keinen Tropfen mehr. Und wir mussten froh sein, wenigstens diese 300 l noch bekommen zu haben. Da sich unsere Startvorbereitungen aus o.g. Gründen nun schon geraume Zeit hinzog, kamen auch immer mehr Flughafenmitarbeiter an unsere "Anna". Unter anderem auch der Chef vom Tower. Er erzählte uns, dass kurz vorher eine Linienmaschine aus Kairo gelandet war, die eigentlich in Khartum landen wollte, was aber wegen einem dort tobendem Sandsturm nicht möglich war. Wir wollten ja auch nach Khartum fliegen, hatten aber nach dem Start dann noch mindestens 5 Stunden Flugzeit vor uns. Deshalb führten wir unsere Startvorbereitungen unerschrocken weiter durch. Nach Abschluss aller Vorbereitungen konnten wir dann endlich um 10:15 Uhr zum Flug nach Khartum starten. Wir flogen den Nil entlang nach Süden bis Abu Simbel und von dort direkt nach Khartum und stiegen auf eine Höhe von 8000 ft. Die letzten 1 1/2 bis 2 Stunden vor Khartum waren die Auswirkungen des morgendlichen Sandsturmes noch deutlich zu sehen. Bis in unsere Flughöhe war Sand aufgewirbelt und wir flogen, als hätten sich braune Nebelschwaden ausgebreitet, da hindurch. Die 05:15 Stunden Flugzeit von Assuan nach Khartum führten wie am Tag zuvor vom afrikanischen Festland bis Assuan ausschließlich über Wüstenlandschaft.

Auf den letzten 10 Meilen vor dem Flughafen Khartum lichteten sich die Sandschleier und wir hatten für den Anflug und die Landung gute Sicht. Unmittelbar nach der Landung bekamen wir unsere, schon vorher in Deutschland bezahlten 6 Fässer Avgas. Während des Tankvorganges, der hier zum ersten mal von der bordeigenen Pumpe durchgeführt wurde, bekamen wir, wie eigentlich auf jedem Flugplatz, reichlich Besuch am Flugzeug. Unter anderen den Repräsentant der Lufthansa im Sudan wie auch einer Crew von einem "Golf - Air" Airbus. Als wir dann begannen, den Kraftstoff aus dem Reservetank in die linken Flächentanks umzupumpen, bekamen wir nochmal richtigen Stress. Es begann nämlich ein Kabelbrand an der KS-Pumpe. Als dieser recht zügig gelöscht war, mussten wir erst mal entsprechendes Kabelmaterial auftreiben, um die nötige Reparatur durchführen zu können. Nach Abschluss aller Arbeiten begleitete uns unser sudanesischer Handlingagent ins vorbestellte Hotel. Der Weg führte durch den Kontroll- Gatt am Flughafen. Dort kontrollierte eine Zöllnerin mit Kopftuch und riesigen, aufs Kopftuch gestickten und über den Schultern liegenden Dienstrangsternen unser Gepäck. In jeder Ecke dieses Dienstraumes lagen riesige Haufen von Müll. Die Räume haben schon Jahre keinen Besen mehr gesehen. Das Taxi, welches uns in das Hotel fuhr, sah so ähnlich aus. Im Kofferraum lag eine dicke Sandschicht ( 3-4 cm ). Das Fahrzeug selbst hatte keine Innenverkleidung und nur eine Fensterkurbel, die dann von einen zum anderen weiter gegeben wurde. Das Zündschloss war auch nicht existent, sondern nur zwei an den Enden abisolierte Drähte, die zum Startvorgang zusammen gehalten wurden. Im Armaturbrett gähnte uns ein großes Loch an, wahrscheinlich war in besseren Zeiten mal ein Tacho montiert gewesen. Der Eindruck von der Stadt Khartum war nicht anders wie bei unseren Taxi. Wenn diese Stadt als ein gewaltiger Müllhaufen bezeichnet werden kann, hat man keinen Fehler gemacht bzw. nicht gelogen. Unser Hotel "Meridian" bildete da eine kleine Ausnahme, obwohl es lange nicht mit dem vom Vortag in Assuan zu vergleichen war. Das Essen muss aber an dieser Stelle unbedingt lobend erwähnt werden. Es war Abends und auch am Morgen absolut Spitze. Beim Abendessen stellten wir fest, dass uns die 200 l Benzin, die wir in Assuan zu wenig bekommen hatten, wirklich fehlten und wir versuchen müssen, noch 400 l zu besorgen.

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7.Tag Freitag, 05.09.2003


Khartum - Lokichoggio

Unser Handlingagent holte uns pünktlich zur vereinbarten Zeit um 7:00 Uhr im Hotel ab. Mit der Frage konfrontiert, eventuell noch 400 l Benzin zu besorgen, erklärte er, dass es schwierig sein wird. Es war Freitag. Freitag ist in islamischen Staaten wie bei uns der Sonntag. Und so gestaltete sich die Beschaffung von Benzin fast als unlösbar. Da wir aber unbedingt noch Benzin brauchten, versuchten wir mit Hilfe von 2 leeren Fässern vom Vortag und einem vom Handlingagenten besorgten Auto, das nötige Benzin von einer Tankstelle zu holen. Dies gelang auch, aber mit den Fässern voll Autobenzin durften wir nicht auf den Flugplatz fahren. Zufällig kam da der Verantwortliche der Flughafen- Shellstation und er hatte auch noch ein für den nächsten Tag reserviertes Faß Avgas. Für einen höheren Preis als am Vortag und für zusätzlich ein Faß Autobenzin war dieses Faß Avgas zu bekommen. Zusammen mit dem Avgas durfte auch das Autobenzin mit zum Flugzeug genommen werden, so dass wir jetzt 400 l je als 200 l Avgas und 200 l Autobenzin nachtanken konnten. Nach Abschluß aller Vorbereitungen konnten wir dann um 10:55 Uhr auf der SLB 18 von Khartum nach Lokichoggio starten. Nach dem Start in Khartum war dann endlich keine Wüste mehr zu sehen, sondern es begannen wieder grüne Landschaften. Zwei Stunden nach dem Start hatten wir unsere 8000 ft Reiseflughöhe erreicht, die wir dann bis Loki auch einhielten. Auf der zweiten Hälfte der Strecke erlebten wir auch die ersten tropischen Regenfälle. Hier überflogen wir auch die gefährlichste Etappe der gesamten Strecke, das Bürgerkriegsgebiet im Südsudan. Aber glücklicherweise haben wir davon nichts gemerkt. Nach 7:15´ Stunden Flugzeit landeten wir wohlbehalten auf der Piste von Loki, dem Flugplatz, von dem aus die meisten Hilfsgüterflüge der UNO in Zentralafrika geflogen werden. Vom Flugleiter freundlich begrüßt, wurden wir dann nach der Landung zum Tower gebeten. Dort ebenso freundlich begrüßt, bekamen wir eine Einweisung in den kenianischen Luftraum und das Fliegen nach Sichtflugregeln. Anschließend wurden wir vom Fahrzeug des Unterkunft- Camps zu diesem gebracht, welches aus einzelnen Rundhütten sehr schön angelegt war.

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8.Tag Samstag, 06. 09. 2003


Lokichoggio - Nairobi/ Wilson - Kilimanjaro/ International - Arusha

Um 6:45 h wurden wir nach dem Frühstück vom Camp eigenen Auto zum Flugplatz gebracht. Dort angekommen, wurden uns die bestellten 6 Fässer Avgas ans Flugzeug gebracht und wir konnten tanken. Anschließend ging es zum Tower um den Flugplan nach Nairobi/Wilson aufzugeben. Mit sehr freundlicher Unterstützung und einigen Hinweisen zur Streckenführung konnte die Flugvorbereitung recht zügig abgeschlossen werden. Um 9:55 h hoben wir dann von der Piste in Loki ab und flogen in Richtung Nairobi. Ca. 1 Stunde vor Ankunft in Nairobi kam der historische Moment des Überfluges des Äquators. Maxl und ich waren die einzigen an Bord, die den Äquator noch nicht überquert hatten. So übernahm Nico die Maschine und Maxl und ich mussten über eine Leine, die den Äquator darstellte, springen und wurden danach von Uwe mit einer Tasse voll Wasser übergossen. Das war dann unsere "Äquatortaufe". Danach erfolgte Maxl und meine erste Landung auf der Südhalbkugel. Anflug und Landung erfolgte problemlos. Wir orderten den Avgas - Tankwagen und entschieden uns, gleich nach dem Tanken nach Tansania zum Kilimanjaro - International Airport weiter zu fliegen. Während des Tankens gingen Maxl und ich zum Briefing - Raum um den Flugplan zu machen. Nach ca. 20 Minuten bekamen wir unsere Fluggenehmigungs- Nummer bestätigt und somit wurde unser aufgegebener Flugplan problemlos angenommen und wir konnten um 15:30 h in Nairobi in Richtung Kili abheben. Im Grenzgebiet Kenia/Tansania mussten wir dann am Rande eines größeren Regengebietes durchfliegen. Diese Schauer trugen auch einige Hagelkörner mit sich, die einige Lackschäden auf der neuen Farbgebung verursachten. Außerdem sorgte dieses Regenwetter dafür, dass der Kilimanjaro voll in den Wolken eingehüllt und damit nicht zu sehen war. Als wir das Regenwetter hinter uns gelassen hatten, lag ein wolkenloser Himmel und der Kilimanjaro - International - Airport vor uns. Anflug und Landung wurden ohne Probleme gemeistert. Danach erfolgte wieder die übliche Prozedur der Einreiseformalitäten und der Deklaration. Als die Beamten, die das Flugzeug zollmäßig inspizieren wollten, eine Sitzprobe im Cockpit machen durften, war auch gleichzeitig die Inspektion gelaufen. Somit reichte auch noch die Zeit, um den Flug von Kili nach Arusha durchzuführen, wo wir buchstäblich mit dem letzten Sonnenstrahl landeten. Die Gesamtflugzeit an diesem Tag von Loki über Nairobi und Kili nach Arusha betrug 6 Stunden. Der Chef vom Tower und sein Sohn brachten uns dann mit ihren Autos zum Hotel "Impala", wo wir eine sehr gute Unterkunft und ebenso gute Restaurants vorfanden.

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9.TagSonntag, 07.09.2003


Technische Wartung in Arusha

Weil wir an diesen Tag keinen Flug geplant hatten, und es außerdem auch Sonntag war, trafen wir uns erst um 9 Uhr zum Frühstück. Gegen 10:30 h wurden wir durch den Towerchef und dessen Sohn vom Hotel abgeholt und zum Flugplatz gebracht. Bei unserer "Anna" angekommen, begann Maxl sofort mit der Kontrolle des Triebwerkes und wir anderen mit einer größeren Reinigungsaktion der Kabine einschließlich der Fenster. Außer einer kaputten Schelle der Auspuffhalterung gab es am Triebwerk keine weiteren Beanstandungen. Uwe fuhr dann mit einem Deutschen, der in Arusha ein UL - Flugzeug stationiert hat und sich im Ort gut auskennt, in die Stadt, um die kaputte Schelle schweißen zu lassen. Nach Uwes Rückkehr, dem Einbau der geschweißten Schelle sowie dem Nachfüllen des notwendigen Motorenöls konnten wir den technischen Dienst beenden und nach Arusha ins Hotel "Impala" zurückkehren.

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10.Tag Montag, 08. 09. 2003


Arusha - Ngorongoro Krater - Arusha - Pemba

Um 7:00 h trafen wir uns zum Frühstück und um 8:00 h wurden wir vom Hotel abgeholt und zum Flugplatz gefahren. Dies besorgten wieder der Chef vom Tower und dessen Sohn und es hatte einen Vorteil. Normalerweise darf man nicht in den Krater einfliegen. Der Towerchef meinte aber, dass man nach einer technischen Kontrolle, die wir ja am Vortag durchgeführt hatten, einen Checkflug machen sollte. Und diesen Flug könnte man ja in den "Ngorongoro - Krater" machen. Also starteten wir um 9:55 h zum Checkflug. Ein wunderbares Flugerlebnis. Auf halber Strecke dahin, mussten wir über die Wolkendecke gehen. Später folgte ein herrlicher Abstieg in den Krater, wo wir die phantastische Tierwelt von riesigen Elefanten-, Giraffen-, Zebra-, sonstige Antilopenarten und Büffelherden beobachten konnten. Der Krater ist ein natürlicher Schutz für die Tiere. Nach diesem Erlebnis der besonderen Art landeten wir nach 1:45 h Flugzeit wieder in Arusha, wo wir unsere "Anna" voll tankten. Anschließend wurde der Flugplan für die Etappe zur Insel Pemba mit der Umrundung des Kilimanjaro erstellt und von den Kollegen im Briefing - Office ohne Beanstandungen entgegengenommen. Mit vollen Tanks und bestätigtem Flugplan erfolgte dann der zweite Start von Arusha an diesem Tag um 12:50 h. Nach 3:10 h landeten wir auf der Insel Pemba im indischen Ozean. Auf dem Flug dahin umrundeten wir den Kilimanjaro, der wieder von einer Wolkendecke eingehüllt war. Kurzzeitig, für ca. 30 Sekunden, war aber der Gipfel des höchsten Berges aus dem afrikanischen Kontinent doch zu sehen. Beim Anflug auf Pemba waren dann kleine Inseln, Korallenriffe und Atolle im türkisblauen Meerwasser des indischen Ozeans zu sehen. Dieser außergewöhnliche Anblick war für uns alle etwas besonderes. Die Begrüßung auf dem Tower war erst freundlich und kehrte sich dann fragend um, was wir eigentlich auf Pemba wollten? Ursprünglich wollten wir von Arusha über Dodoma nach Lilongwe fliegen. Nach unser Erklärung, dass wir etwas Zeit hätten und uns die Schönheiten der Insel Pemba und Sansibar anschauen wollten, war dann auch die etwas energische Fragerei nach dem "warum" beendet. Ein Mitarbeiter des Towers brachte uns mit seinem Auto in den zentralen Ort der Insel zum einzigen Hotel. Es war auch das einzige Hotel auf der ganzen Reise, was nicht den "üblichen Standard" hatte. Die Zimmer waren mies und ein Restaurant gab es im Hotel auch nicht. So wie dieses Hotel angelegt war bzw. eingerichtet war, so stelle ich mir die Unterkunft für Fremdenlegionäre vor. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, nachdem wir das Gepäck im Hotel abgegeben hatten, uns mit dem Auto zur Küste bringen zu lassen und unser erstes Bad im indischen Ozean zu nehmen. Abends auf der Suche nach einem Restaurant landeten wir in einem hinterhofähnlichen Verschlag und aßen "Gummiadler" und tranken "Softdrinks".

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11.Tag Dienstag, 09.09.2003


Pemba - Dar es Salam

Um 7:30 Uhr trafen wir uns auf der Dachterrasse der "Fremdenlegionsunterkunft" zum Frühstück. Es gab Toast, gebratene Eier und Ness' Kaffee. Der Towermitarbeiter holte uns mit seinem Auto pünktlich vom Hotel ab. Nach Begleichung der Flughafengebühr und Abschluss der Flugvorbereitung konnten wir um 10:30 Uhr zum Flug nach Dar es Salaam starten. Die Flugstrecke führte uns über die wunderschöne Insel Sansibar und dem Strand von Bahari Beach zum Flughafen Dar es Salaam. Die freundliche Stimme der Tower- Lotsin gab uns Anflug- und Landefreigaben, so dass wir nach 1:10 h Flugzeit auf dem Flughafen von Dara landen konnten. Auf Anforderung bekamen wir die Rollfreigabe zum nationalen Teil des Flughafens, wo sich die Tankstation befand. Während des Tankfortgangs bekamen wir wieder reichlich Besuch von Piloten, unter anderen auch von einer Polizeihubschrauberbesatzung, die unmittelbar neben uns gelandet war. Nach dem Tanken mussten wir unsere "Anna" auf dem internationalen Teil des Flughafens zum Parken umsetzen. Von da aus gelangten wir ohne Probleme durch das Terminal zum Vorplatz des Flughafens, wo sich mindestens 10 Taxifahrer um uns bemühten. Nico hatte den "richtigen Blick" und charterte einen prima Chauffeur mit einem für uns günstigen Kleinbus. Als ein guter Fahrpreis ausgehandelt war, ging es auf die Fahrt von Dar es Salaam nach Bahari Beach, welche ca. 1 Stunde dauerte. Nach Auskunft in diesem wunderschönen Hotel (typisch afrikanische Rundhütten aus Stein mit Grasdach unter Palmen am weißen Strand des türkisfarbenen Indischen Ozeans) und ablegen des Gepäcks gab es zuerst ein kühles Bier und danach ging es zum Baden. Beim kühlen Bier vor dem Baden erklärte uns Nico, dass wir einen Tag "zu schnell" sind und diesen einen Tag auf der Strecke bis zum Ziel auf der Nyala Lodge irgendwo noch verbringen müßten. Also entweder in Dar es Salaam, Lilongwe oder Livingston zusätzlich noch einen Tag bleiben. Da wir nicht wussten, was uns in Lilongwe oder Livingston erwartet, wir aber wussten wie schön es in Bahari Beach ist, fiel es keinem schwer sich dafür zu entscheiden, diesen zusätzlichen Tag hier in Dar es Salaam bzw. in Bahari Beach zu verbringen. Am Abend erlebten wir dann noch eine Überraschung. Wir, d.h. Stefan bekam Besuch. Es war Georg aus Sachsen. Georg ist ein Kletterfreund von Stefan und Georg hat sich vorgenommen, jeweils die höchsten Gipfel aller Kontinente dieser Erde zu besteigen. Außer den Gipfeln Australiens und der Antarktis hat er alle anderen schon erklommen. Und Georg hielt sich momentan auf Sansibar auf, nachdem er gerade einige Tage vorher auf dem Kilimandjaro geklettert war. Stefan hatte das zufällig per SMS erfahren und den Georg gleich die paar Kilometer zu uns eingeladen. So hatten wir zum Abendessen beiderseits eine ganze Menge und außerdem noch sehr interessanten Gesprächsstoff. Da wir ja am nächsten Tag nicht fliegen wollten, haben wir an diesem Abend auch etwas länger zusammen sitzen können.

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12.Tag Mittwoch, 10.09.2003


Dar es Salaam

Während wir frühstückten, war unser Kleinbustaxi schon auf dem Weg, um uns abzuholen. Wir hatten am Vorabend schon mit unserem Fahrer telefoniert und ihn für eine Stadtrundfahrt gechartert. Bevor Georg vom nationalen Flughafen zurück nach Sansibar flog, konnten wir mit ihm zu unserer "Anna" auf den internationalen Flughafen, wo wir ihm unser Fluggerät zeigten und auf der Karte darstellten, wo und wie wir den Kilimandjaro umrundet haben. Er zeigte uns dann, auf welcher Strecke er diesen Gipfel bestiegen hat. Als wir Georg am nationalen Flughafen abgeliefert hatten, machten wir uns auf Stadterkundung in Dar es Salaam. Da sich Nico gut auskannte, machten wir uns auf seinen Vorschlag hin auf den Weg zum Fischmarkt. Anlanden der Fische, Versteigerung bzw. Verkauf von Frischfisch, entschuppen und filitieren, kochen, braten und frittieren, all dies konnten wir live und in Farbe unter den Einheimischen miterleben. Ich glaube nicht, dass jemals ein Tourist dies zu sehen bekommt. Nach diesen gewaltigen Eindrücken ging es auf den eigentlichen Markt bzw. Basar. Dies war ein größeres Freigelände mit unzähligen Obst- und Gemüseständen. Dahinter dann eine große Halle mit 2 Etagen nach oben und zwei Kellergeschossen. In diesen Kellergeschossen wurde es sehr interessant, um nicht zu sagen, unheimlich. Alles war sehr düster, die Menschen in der Dunkelheit kaum zu erkennen. In der ersten Kelleretage wurden säckeweise Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Mais und Bohnen angeboten. Im zweiten Kellergeschoß wurde es noch interessanter. Dort gab es nur Fisch, und zwar Trockenfisch in allen Größen. Von Sprottenbaby`s bis zum Thunfisch. Den Geruch dieses Kellers, wie auch den Geruch auf dem Fischmarkt werde ich nie vergessen. Nach einer ausgiebigen Stadtrundfahrt kamen wir wieder im Hotel Bahari Beach an und hatten noch einen gemütlichen Nachmittag und Abend.

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13.Tag Donnerstag, 11.09.03


Dar es Salaam- Lilongwe

Nach dem Ruhetag in Dar es Salaam hatten wir das Taxi für 7:00 Uhr bestellt, um zum Flughafen gebracht zu werden. Gefrühstückt wurde vorher. Am Flughafen angekommen, wurden wir parallel zu Passagieren eines "Swiss- Fluges" abgefertigt und gelangten so relativ schnell auf das Vorfeld zu unserem Flugzeug. Im Briefing- Office gab es gute Unterstützung beim Schreiben des Flugplanes nach Lilongwe und als alle Gebühren von Nico bezahlt waren, konnten wir dann um 9:45 Uhr vom internationalen Flughafen Dar es Salaam zum fünf Stunden und 35 Minuten dauernden Flug nach Lilongwe, der Hauptstadt Malawi`s starten. Auf diesem Flug stiegen wir nicht höher als 6500 ft, so dass wir ausreichend Bodensicht hatten, also relativ viel unter uns erkennen konnten. So sah ich bei diesem Flug nach dem Ngorongoro- Krater wieder eine Elefantenherde durch die Savanne ziehen. Ca. 1 Stunde nach dem Start war der Funkkontakt zu ATCC schon abgebrochen und es kam auch bis 50 Meilen vor Lilongwe keiner mehr zustande. Als wir immer näher nach Lilongwe kamen und es noch keinen Funkkontakt gab, wurde ich langsam unruhig. Doch kurz darauf die Überraschung. Auf einen weiteren Funkanruf kam die Antwort vom Tower in Lilongwe in wunderbarem Deutsch. Nach einer überraschenden Begrüßung war dann der weitere Anflug und die Landung in Lilongwe eine einfache Aufgabe. Wie sich dann herausstellte, hatte der Flugleiter in Deutschland Flugsicherung studiert. Deshalb die nette Begrüßung in Deutsch. Weniger schön war dann, dass am Vortag das von uns benötigte Avgas alle geworden ist. Da unklar war, wann in Lilongwe wieder Benzin für uns zur Verfügung stehen könnte, telefonierte unser freundlicher Flugleiter- mit bis zu drei Telefonen gleichzeitig- mit anderen Plätzen in der Umgebung und konnte in Chileka Avgas für uns ordern. Nachdem wir uns dann bei den Grenz- und Zollbeamten gemeldet hatten, aber nicht kontrolliert worden sind, brachten uns zwei Taxis in das vom Flugleiter empfohlene Hotel "Riverside" nach Lilongwe. Dieses Hotel war zwar nicht schlecht, aber es gehörte einem Moslem und deshalb gab es im Restaurant nur "Soft- Drinks". Aber dies war kein zu großes Problem, denn im Nachbarhotel gab es auch ein prima Restaurant mit gutem Essen und Bier.

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14.Tag Freitag, 12.09.2003


Lilongwe- Chileka- Livingston

Für 7:30 Uhr waren die beiden Taxen bestellt, die uns auch pünktlich vom "Riverside- Hotel" zum Flughafen brachten. Dort angekommen gab es nochmals einen Empfang auf dem Tower mit den nötigen Filmaufnahmen, die Stefan unbedingt mit dem deutsch sprechenden Flugleiter machen wollte. Als alles im Kasten war und wir erklärt hatten, dass der Flug von Chileka über Mosambique nach Zambia zum Flughafen Livingston ohne besondere Genehmigung möglich ist, starteten wir um 9:10 Uhr zum Tanken nach Chileka. Genauso wie in Lilongwe, fanden wir auch in Chileka einen sehr sauberen und ordentlichen Flughafen vor. Ebenso top war die Tanktechnik, die bei uns anrollte. Eigentlich kann man diese Sauberkeit auf das gesamte Land Malawi und die Freundlichkeit dort auf alle Menschen übertragen. Wir bekamen unsere 1500 l Agas, schrieben den Flugplan über Mosambique nach Livingston in Zambia, zahlten alle Gebühren und konnten um 11:45 Uhr zum fünf Stunden und vierzig Minuten dauernden Flug nach Livingston starten. In Mosambique flogen wir entlang des riesigen Zambesi- Stausee`s. Dort wurde die Flugsicht sehr diesig, die sich erst nach dem Überflug von Lusaka langsam besserte. Kurz vor Schließung des Flughafens in Livingston landeten wir auf der Piste 09 und parkten unsere "Anna" vor dem Terminal. Nach einer recht zügigen und unkomplizierten Paß- und Zollabfertigung brachte uns der "beste" Taxi- Driver von Livingston in das nächstgelegene und recht gute Hotel- war auch gleichzeitig Spielkasino- der Stadt.

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15.Tag Sonnabend, 13.09.2003


Livingston- Pietersburg- Nyala Lodge
Am heutigen Tag sollte nun die letzte Etappe unserer großen Flugreise von Riesa zur Nyala Lodge bei Vaalwater starten. Ich war etwas aufgeregt, zumindest etwas unruhiger als an den Tagen zuvor. Nach eben so einer zügigen und unkomplizierten Paß- und Zollabfertigung wie am Vorabend, gingen Nico und ich zum Briefing und Maxl, Uwe und Stefan gingen zur "Anna", um mit den Startvorbereitungen zu beginnen. Im Briefing- Office stand auf einer Wandtafel, dass der Einflug in den Luftraum von Zimbabwe verboten ist. Das bedeutet so viel, dass der von uns geplante Flug zu den Victoria- Fällen höchstwahrscheinlich ausfallen muss. Das bestätigte auch der anwesende Kollege des Towers von Livingston. So schrieben wir den Flugplan von Livingston über Kasane und Francistown in Botswana nach Pietersburg in Südafrika. Anschließend betankten wir unsere "Anna" noch und danach waren wir startklar. Beim Anfordern der Startfreigabe versuchte ich nochmals über Funk vom Tower die An- und Überfluggenehmigung der Victoria- Fälle zu bekommen. Aber auch jetzt wurde eindeutig gesagt, dass der Start mit Abflug einer Linkskurve genehmigt ist und das Abkurven nach rechts in Richtung Vic- Fall`s verboten ist. Also, Freigabe wiederholen, alle Hebel auf "laut" und nach dem Abheben mit einer Linkskurve in Richtung Kasane abfliegen. Die Startzeit in Livingston war 9:50 Uhr. Nach ca. 2 Stunden Flug zogen mitten über Botswana rechts vom Kurs größere Schauergebiete auf, die teilweise gewittrige Entladungen hatten. Drei solcher Gebiete mussten wir nach links ausweichend umfliegen. Kurz vor Francistown wurde das Wetter dann wieder besser. Aber über dem Grenzgebiet Botswana/ Südafrika zog wieder eine breite Gewitterfront auf. Hier benötigte ich 3 Versuche, um diese Front an einer geeigneten Stelle durchfliegen zu können. Als dies dann endlich gelungen war, begrüsste uns ein strahlend blauer Himmel und Sonnenschein über Südafrika. Außerdem gab es eine stabile Funkverbindung zu Johannisburg- Radar. Etwa 50 Meilen vor Pietersburg schickte mich die nette Stimme der Kollegin von Johannisburg- Radar auf die Frequenz von Pietersburg- Tower. Auf meine Meldung bei Pietersburg- TWR bekam ich Wetter- und Landeinformationen. Ich bekam noch mit, dass die Piste 03 in Betrieb war und dass der Kollege von TWR zu unserer Ankunftszeit schon Feierabend hat. Und richtig! Dreißig Minuten später, beim direkten Anflug des internationalen Flughafens in Pietersburg, kam auf meine Funkmeldungen keine Antwort mehr. Nach drei Vollkreisen neben der in Betrieb befindlichen Piste und mehreren Funkmeldungen, setzte ich nach Absprache mit Nico auf der Piste 03 in Pietersburg um 15:10 Uhr auf und wollte zum Vorfeld. Von da aus rief Nico auf der Nyala Lodge bei Phil an, der wiederum die Paß- und Zollbehörden auf dem Pietersburger Flughafen auf uns aufmerksam machte. So bekamen wir trotz Landung ohne Flugleiter unser Einreisevisum für Südafrika. Um 16:10 Uhr starteten wir dann wieder ohne Flugleiter zum Flug auf die Nyala Lodge. Hier kannte sich nun Nico bestens aus und man konnte ihm sichtlich die Erleichterung aus dem Gesicht lesen. Auf der Nyala Lodge angekommen, führten wir noch zwei Überflüge in beide Richtungen der Landebahn zur Begrüßung des uns erwartenden Empfangskommitees durch, und landeten um 17:10 Uhr nach exakt 66 Stunden und 15 Minuten Flugzeit von Riesa.

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Die Strecke - von Riesa/Sachsen nach Valwater/Südafrika.